Montag, 23. November 2009

Der Weg, 1. Etappe

Ungefähr 24 Stunden vor Abflug schau ich mir dann doch mal die Flugdaten etwas genauer an und mir eröffnet sich warum mein Flug so günstig war: Sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug 22 Stunden Aufenthalt in Newark! Irgendwie hab beim Buchen wohl gar nicht drauf geachtet, ich dacht Anschlussflüge liegen immer in einem Bereich von ein paar Stunden… Ok, weiß ich jetzt fürs nächste Mal.
Dass der Flug von Berlin aus geht wusste ich schon vorher (na immerhin etwas), das war auch Absicht, damit ich noch meine Johanna besuchen kann (lohnt sich auch, bin schließlich von 3-6Uhr bei ihr). Insgesamt ergibt sich nun folgende Rechnung: Ich bin 20,5 Tage nicht in München, davon aber nur 16Tage auf Jamaica. Das hätte vielleicht doch etwas intelligenter geplant werden können…
Dafür liegt Newark nur eine halbe Zugstunde von New York entfernt, da kriegt man die Zeit schon rum. Außerdem hab ich in Brooklyn Bekannte und somit vielleicht ein Sofa für die Nacht.

Ich packe in meinen Koffer: Ein paar Kilo Skripte, ein paar mehrere Kilo Bestellungen meiner Tante, zwei Laptops (ja, zwei, denn einer könnt ja ins Wasser fallen…), Sommerklamotten, Waschzeug. .. was brauch man mehr? Kreditkarte, ganz wichtig! Ich bekomm auch noch von mehreren Seiten gesagt, dass man ja eigentlich nur die braucht. Weiß ich doch. Möchte aber doch noch einen Zusatz machen: Man braucht nicht nur eine Kreditkarte! Man braucht auch die passende PIN dazu, wie mir am Flughafen von Newark bewusst wird…

Glücklicherweise kann man heute ja alles mit Karte zahlen. Fast alles. Die Gepäckverwahrung nämlich nicht. Der Herr meint, ich dürfte auch erst morgen zahlen, aber bar muss es sein! Egal der Koffer muss trotzdem weg, der wiegt über 20Kilo, damit wollt ich mich jetzt nicht in das Gewühl von Manhattan stürzen. Noch dazu gibt es in den New Yorker U-Bahnen nirgends Rolltreppen.

Jetzt könnte ja alles gut gehen. Wenn mir nicht – vermutlich beim Entleeren meiner Manteltaschen auf Flugzeugboden – der Zettel mit den Nummern von Markus und Adina, den Bekannten aus Brooklyn, abhanden gekommen wäre. Aber eigentlich muss ich ja nur einmal E-Mails checken und dann hab ich die Nummern wieder.

Ha, nicht ganz so leicht wie gedacht: In New York angekommen geh ich erst mal zum Starbucks, einen Kaffee kann ich grad gut brauchen (hab in den letzten 30 Stunden grad mal 2 Stunden geschlafen) und da gibt es doch bestimmt W-Lan. Nein, tut’s nicht, jedenfalls nicht für mich. Mir wird gesagt, ich könnte zum Burger King gehen, da gäb‘s Internet für das man sich nicht erst einschreiben muss. Tut es auch, aber nur gegen Bargeld, das ich ja gerade nicht habe. Von wegen unbegrenzte Möglichkeiten…
Ich irre noch etwas umher und überleg was ich jetzt mach. „Interested in comedy and free alcohol?“ fragt mich ein Typ. Nee, danke, jetzt grad eher nicht. Aber ob er vielleicht weiß wie ich vielleicht an Internet komm, und ich schildere ihm mein Problem. „And you only need to check your mails?“ „Yes“. „No problem“, sagt er und kramt in seiner Hosentasche. Oh, ein Engel mit einem iPhone! Dafür wird er geknuddelt. Und einen free alcohol-Gutschein schenkt er mir noch dazu.
Jetzt hab ich endlich die Nummern und es braucht auch nur noch eine SMS an Hauke, damit der mir verrät wie die Vorwahl von Amerika ist. Kennt nämlich kein Ami, den ich gefragt hab.
Nun, da das geklärt ist, zieh ich relaxt zum Times Square, zum Notenladen Colony, wo ich gleich mehrere Stunden meiner Zeit lasse und meinen Notenbestand und mein Handgepäck um ein paar Kilo erweitere. (Dafür hab ich keine vernünftigen Schuhe, irgendein Shoppinglaster braucht der Mensch ja…)

Abends bin müde und fertig, seit etwa 40 Stunden unterwegs und echt froh als ich bei Markus und Adina ein Platz auf der Couch find, auf der ich auch instantan einschlafe.

1 Kommentar:

  1. Den Satz "...zwei Laptops, denn *einer könnte ja ins Wasser fallen*..." rahme ich mir ein. :p

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