Mir ist aufgefallen dass die Stadtbeschreibungen bis jetzt ein bissl arg kurz kamen und versuche das gerade ein ganz klein wenig auszugleichen. Weiss noch nicht wirklich wie gerecht ich dem werde...
Hm, ueber Managua kann ich nicht wirklich viel sagen, da hab ich nur etwa zwei Parkplaetze und ein paar Tankstellenklos gesehen. Nicht ganz wahr, wir sind auch zufaellig in einen Carnevalsumzug geraten. Der lag nach Verstaendnis am 13.Maerz etwas unpassend, aber meine Relgionskenntnisse kassen ja auch zu wuenschen uebrig. Dieser Umzug hat mich aber doch deutlich darin bestaetigt wie wenig Weisse herumspringen und ich somit automatisch schon allein durch mein Erscheinungsbild deutlich mehr Aufmerksamkeitauf mich ziehe als mir lieb ist. Das zusammen mit wenig aufmunternden Beschreibungen auf den Seiten des Auswaertigen Amtes (z.B. "Auch in touristischen Zonen wie der alten Kathedrale und am Malecón, sowie in der Nähe der großen Einkaufszentren in Managua kommt, es immer wieder zu bewaffneten Raubüberfällen") und maessig aufmunternden Abschnitten im Lonely Planet ("Pay attention, because you're probably only going to hear this once: you can have a wonderful time in Managua without getting stabbed, robbed, beaten or mugged even once.") laesste einen doch mit einem etwas mulmigen Gefuehl durch die Strassen gehen.
Vor allem wenn man dann auch noch immer seine Wertsachen mit sich tragen muss, weil man den Bus nicht wirklich absperren kann... aber das soll nicht Managuas Schuld sein.
In León sah das dann ganz anders aus. Normalerweise moechte man Touristengegenden ja eher meiden, aber es war wirklich erholsam in der Masse der Auslaender etwas untergehen zu koennen und nur einer von vielen zu sein. Zudem ist León Universitaetsstadt und Oekotourismus-Hochburg, was ein sehr nettes angenehmes Klima (nicht aufs Wetter bezogen! too darn hot...) und eine Reihe toller Angebote mit sich zieht wie Wanderungen und Touren mit Gewicht auf Nachhaltigkeit (wie zum Beispiel die Quetzaltrekkers, mit denen wir auf den Vulkanen waren, eine Non-Profit Organisation, die mit den Gebuehren der Wanderungen Projekte fuer Strassenkinder finanzieren), unglaublich tolles vegetarisches und sogar veganes Essen, viele Kulturangebote wie nette kleine Museen, Sprachschulen, natuerlich auch mehr Partyszene, Bars mit viel jungem Publikum und vieles mehr. Auch mehr Touristennippesstaende, Strassenverkaeufer bei denen man nie weiss ob man nicht grad voll uebers Ohr gehauen wird, Stadttouren zu hanebuechenen Preisen, Bettler, oft Kinder... jeder hat so seine Methoden. Mit mehr Touristen eben auch mehr Menschen die ihren Lebensunterhalt mit genau diesen verdienen.
Aber im Allgemeinen eine sehr sichere, saubere, schoene, lebhafte kleine Stadt, in der einem nicht langweilig wird und in der vielleicht einige Backpacker -die sich gerade in León in grosser Zahl tummeln- etwas laenger bleiben als geplant.
Danach kam Estelí. Da ist etwas der Hund verfroren, moecht ich sagen. (Nicht wirklich woertlich, obwohl es doch tatsaechlich vorkommt dass man abends wenn man weggeht mal eine duennen Pullover mitnimmt. Und ich natuerlich einen Schal.) Wenn man eine Zigarrenfabrik Tour gemacht und den kleinen Wasserfall gesehen hat, weiss man schon nicht mehr genau was man tun soll. Weniger touristisch, und trotzdem scheint man nicht allzusehr rauszustechen. Alles irgendwie etwas unscheinbarer.
Im Hostel ging allerdings das Geruecht herum, dass hier aber auch die "Beste Disco in gesamt Zentralamerika" sein soll. Mittlerweile sind wir uns recht sicher, dass nur ein Maedel gemeint hat das gehoert zu haben, jemandem weitererzaehlt hat, der hat das dann auch weitererzaehlt, usw. Jedenfalls war am Abend klar, dass alle zur Cigarezone muessen, weil ja alle gehoert hatten, dass es die beste Disco in gesamt Zentralamerika sein soll. In Wirklichkeit war sie doch nur unglaublich Posh. Und wir in FlipFlops. Aber mit dem landestypischen Rum liess sich auch diese Situation gut ueberstehen :)
Ziel der Reise in den Norden war eigentlich hauptsaechlich Miraflor, eine Gegend im Hochgebirge, die teilweise im Nebelwald (cloud forest) liegt. Michael und ich haben uns in Estelí erkundigt, ob es nicht eine Moeglichkeit gaebe dort fuer ein paar Tage etwas Voluntaersarbeit zu leisten. Gab es tatsaechlich, allerdings hatten wir nicht so ganz kapiert, was wir dort eigentlich tun sollen werden. Also liessen wir uns einfach mal uebrraschen...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen