Das Boot nach El Castillo war weitaus angenehmer, das tuckert so gemuetlich vor sich hin und man hat geug Zeit sich umzusehen und zu beobachten wie der Wald an den Ufern immer dichter wird, nur ab und zu schaut eine Kuhwiesen zwischendrin hervor.
Am ersten Tag in El Castillo ziehen wir los um in Erfahrung zu bringen was hier so an Regenwaldtouren gibt. Und es scheint nur einen Fuehrer zu geben der mehrtaegige Touren anbietet (mit dem Kayak den Fluss runter!), und er will einen Haufen Geld dafuer. Was nicht ganz so das Probelm waere, wenn uns der Typ etwas sympatischer waer und nicht den Eindruck machen wuerde als wollt er uns ueber den Tisch ziehen. Das will gut ueberdacht werden...
Ich konnte Michael ueberreden, dass wir uns eine Nacht in der Sábalos Lodge goennen, den netten Haeuschen die ich vom Boot aus gesehen hatte. Wir bekamen eine kleine Huette mit eigener Terasse inklusive Haengematte und mit eigenem Bad inklusive Skorpion.
Nach dem Abendessen sassen wir etwas mit Yaro, dem Bezitzer der Sábalos Lodge, einem sehr freundlichen ruhigen aelteren Herren zusammen, und hoerten uns seine Tourenangebote an. Auch er hat eine fuenftaegige Tour von El Castillo nach San Juan del Norte, hauptsaechlich mit dem Kajak mit kleinen Waldwanderabstechern, so ziemlichn deckungsgleich mit der Tour unseres Herren aus El Castillo. Wie wir am naechsten Tag erfahren, ist das auch das Angebot eines dritten Fuehrers in Sábalos, alle preislich im selben Rahmen. Und alle scheitern an der Teilnehmerzahl: Man braucht mindestens drei bis vier Leute, und Michael gibt sein Erspartes lieber fuer einen Tauchkurs auf den Corn Islands aus, also steh ich allein auf weiter Flur.
Man koennte auch klein anfangen und erst mal ein paar Stunden Kajak fahren, bevor man beschliesst sowas fast eine Woche machen zu wollen. Vor allem wenn man noch nie Kajak gefahren ist. Also haben wir uns fuer einen Nachmittag ein Kajak geliehen und sind ein bisschen einen kleinen Flussarm entlang gepaddelt. Oh, was ein Spass. Ok, ohne Wind und ohne Stromschnellen, oder uberhaupt ohne Stroemung, ist das wahrscheinlich auch keine grosse Kunst. Und nach fuenf Stunden merkt man doch auch welche Armmuskeln man sonst eher weniger verwendet.
Trotzdem, das Kajaken hats mir angetan, vielleicht hab ich auf meinem Rueckweg ja Glueck.
Und natuerlich muss auch eine Wanderung sein, die gabs am Tag drauf. Dabei erfuhren wir, dass es gar nicht moeglich ist eine Tour tiefer in den Wald hinein zu machen, da nur die Randbereiche teilweise zugeanglich gemacht wurden, und die inneren Gebiete nur zu Forschungszwecken mit Genehmigung betretbar sind. Schade fuer den Touristen, schoen fuer den Wald.
Ach ja, der Wald! "Richtig" Regenwald hab ich erst bei dieser Fuehrung gesehen. Unsere Fuehrerin musste denken in Deutschland gibts keine Baeume: Ich glaub ich hab von jedem Baum ein Foto gemacht. Oh, ich haett doch Arboristik studieren sollen... Ne, vielleicht nicht, daheim kenn ich grad mal Linden und Kastanien, und der Rest teilt sich in "mit Nadeln" und "mit Blaettern", das sind wohl nicht die besten Voraussetzungen. Trotzdem, Baeume sind toll. Die koennt ich hier stundenlang anschauen. Wenn ich zwischendrin nicht von Moskitos aufgefressen wuerde.
Ich moecht hier noch laenger bleiben. Aber nachdem mir jetzt alle so von den Corn Islands vorgeschwaermt haben, mach ich dorthin jetzt noch einen kurzen Abstecher, bevor ich nach El Castillo zurueckkehre und schau ob ich hier irgendwo fuer ein bis zwei Wochen arbeiten kann.
Donnerstag, 22. April 2010
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